OUTBACK
#90600 / 80965 mal angesehenSkurrile Typen in verkommenen Wüstenpubs, das harte Leben im australischen Outback, die gnadenlose Hitze und die Schönheit der Wüste, Himmel und Straßen ohne Ende, selbstgebaute Hippie-Häuser: Das ist der Rahmen für ein Roadmovie der besonderen Art. Protagonist ist nicht der Held, der am Ende seines grausamen, aber notwendigen Tagewerks einsam in den Sonnenuntergang reitet sondern eine junge Frau, die mit dem Motorrad durchs Land fährt.
„Outback“ ist die Erzählung einer Reise. Die Reise der Protagonistin über die endlosen Landstraßen der australischen Wüste. Und ihre Reise nach innen in die Tiefe ihres persönlichen Dramas, das in den Geschichten ihrer Vergangenheit seinen Ursprung hat.
„Outback“ ist auch die Geschichte einer Begegnung. Der Begegnung zweier extrem unterschiedlicher Menschen mit diametral entgegengesetzten Lebens-Themen, die sich jedoch ergänzen. Durch die Begegnung mit dem jeweils anderen verändern sie sich. Eine Entwicklung findet statt.
Mona ist als Krankenschwester in Deutschland übel gemobbt worden. Einfühlsam und beliebt bei den Patienten, aber etwas naiv, hat sie sich nicht genug zur Wehr gesetzt und wurde sehr krank. Sie hat gekündigt, alles hinter sich gelassen und ist nach Australien gegangen. Hier fährt sie seit zwei Jahren mit ihrem Motorrad übers Land, immer ihrer Laune und den Jobs folgend, unabhängig – und einsam.
Unterwegs trifft sie Leo, zum ersten Mal in Coober Pedy in einer Bar, wo er völlig nackt durch die Gegend läuft. Später hilft er ihr bei einer Motorradpanne. Dann findet sie ihn nach einem Unfall am Straßenrand und sucht Hilfe bei Aborigines.
Leo fährt ebenfalls mit dem Offroader durchs Land, immer den Jobs und dem Geld hinterher. Dabei ist er nicht wählerisch. Er nimmt sich, was er braucht. Ihn interessiert weder, was die Menschen von ihm halten noch was er hinter sich zurücklässt. In Coober Pedy hat er die Opal-Ader seines Lebens gefunden, in der Gier das Trinken vergessen, fiel in der Hitze ins Koma und konnte nur mit Mühe von seinem Kumpel gerettet werden.
Er hat etwas, was Nila fehlt: Innere Unabhängigkeit, Selbstvergessenheit und die Fähigkeit zu totaler Hingabe. Was er von ihr lernt, ist: genauer hin zusehen. Nach zu denken, welche Folgen die eigenen Taten haben und dass es Allen, auch einem selber nützt, hinter sich zu schauen.
Wieso läuft er nackt durch die Bar? Was macht sie in Australien? Wieso fährt sie allein mit dem Motorrad durchs Land? Werden die beiden zusammenkommen? Wie verändern und lösen sich ihre persönlichen Dramen? Das sind die Fragen, die den Bogen über die Erzählung spannen.
In den Zwischenstopps begegnen ihnen die Dramen der Gegenwart: das Elend besoffener Aboriginals - aber auch ihr altes Medizinwissen, mit dem Leon nach einem Unfall geholfen wird; Waldrodung und Naturzerstörung durch gewissenlose, gierige Holzkonzerne - aber auch zauberhaftes Zusammenspiel von jungen Leuten beim Stickball.
Die Reise durch die Wüste wird chronologisch-linear erzählt. Lange Strecken endloser Straße wechseln ab mit den Orten der Stopps: ein Selfmade -Hippiehaus, eine Quelle, ein magischer Aborgine-Ort, ein trostloses, verkommenes Schafhirtenkaff. Die innere Reise der Protagonisten enthüllt sich in Flashbacks, nicht chronologisch sondern assoziativ anknüpfend an Begegnungen und Beobachtungen „on the road“.
Die Dialoge beschränken sich auf ein Minimum. Die Protagonistin selbst gibt als Off-Erzählerin Einführung und Überleitungen. Der Großteil der Geschichte wird in Bildern erzählt: Das Road-Comic in den leuchtenden Erd-Farben Australiens, realistisch gezeichnet, Ligne claire mit Hintergründen in klaren, leuchtenden Farben - die erzählten Geschichten der Vergangenheit in den Flashbacks ohne Schatten, bei Mona in einer reduzierten blass-kühlen Farbpalette, bei Leo in hitzigen Feuer-Tönen.
Das Besondere an „Löwen“ ist, dass ein Road-Movie in Westernatmosphäre aus weiblicher Sicht erzählt wird. Die Bilder zeigen über längere Passagen die subjektive Perspektive: Die Protagonistin erzählt. Der Leser sieht, was sie sieht. Der Kontrast zwischen der Differenziertheit der persönlichen Dramen zur durchgängigen Western-Atmo und zum lakonisch-lässigen Stil gibt Spannung.
Man bekommt außerdem einen Eindruck von der Lebensweise und den skurrilen Typen im Outback und eine Ahnung von der parallel dazu existierenden völlig anderen Welt der Aborigines.
Der dritte Protagonist der Erzählung ist die australische Wüste mit ihren spektakulären Bildern und Farben, sowie ausgeflippte Locations wie das Hippiehaus im Wald.
Kommentare (8)
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ASRA, am 28. February 2012 Beitrag melden antworten applause 0
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skätch-up, am 28. February 2012 Beitrag melden antworten applause 0
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Tricomix, am 30. September 2011 Beitrag melden antworten applause 0
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Panels des OUBACKs sind auch hervorragend kolloriert. Solltest evtl. Schriftstellerin werden!?
;)) Liebe solche "Adventure Stories"!
bei 1000 Pte. hätt´ ich locker volle Punktzahl vergeben!
> Respekt! ...& thx!
RnRicco, am 11. July 2010 Beitrag melden antworten applause 0
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wonderful !!!
*****
lidia, am 11. July 2010 Beitrag melden antworten applause 0
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Ramiro Zapata, am 11. July 2010 Beitrag melden antworten applause 0
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ASRA, am 11. July 2010 Beitrag melden antworten applause 0
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Nina Bodenfisch, am 11. July 2010 Beitrag melden antworten applause 0